Drilling Simulator Celle: Erster Bohrversuch im Gestein erfolgreich absolviert

Am Drilling Simulator Celle – Deutsches Zentrum für Hochleistungsbohrtechnik und Automatisierung (DSC) ist der erste wissenschaftliche Bohrversuch erfolgreich absolviert worden.

Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Verbundprojektes der TU Clausthal und der TU Braunschweig am DSC wurde an der Hardware-Versuchsanlage erstmals unter realitätsnahen Bedingungen eine Tiefbohrung in Gestein (Oberkirchener Sandstein) experimentell nachgebildet.

Unterstützt wird das Projekt durch den Industrievertreter Baker Hughes INTEQ GmbH. Ziel der Untersuchungen ist es, mit Hilfe entsprechender Sensorik neue Erkenntnisse über die ablaufenden Prozesse bei Tiefbohrungen, insbesondere die Entstehungen von Schwingungen, zu gewinnen. Darauf aufbauend können zukünftige Tiefbohrungen für geothermische Anwendungen sowohl technisch als auch wirtschaftlich optimiert werden. Die während der Versuchsbohrung erfassten Messdaten dienen zudem der Erstellung und Evaluierung mathematischer Modelle des Bohrprozesses. Diese Modelle werden dann im Software-Simulator des DSC implementiert, um zum Beispiel perspektivisch Tiefbohrprojekte testweise vorab virtuell bohren zu können.

Für die Versuchsanlage, die in einem waagerechten Aufbau die unteren 20 Meter eines Bohrstranges darstellt, wurde am DSC eigens eine Gesteinskammer entwickelt, mit der unterschiedlichste Gebirgsformationen im Experiment nachgebildet werden können. „Mit dem heutigen Versuch meldet der Hardware-Simulator am DSC nach knapp drei Jahren Konzeptions- und Aufbauphase und einer herausragenden Teamleistung seine volle Betriebsbereitschaft auch in diesem Forschungsbereich“, äußerte sich Professor Joachim Oppelt, Direktor des Drilling Simulators, hocherfreut. „Neben weiteren anstehenden Versuchen im Rahmen des Forschungsprojektes können wir zukünftig auch Kunden aus der Erdöl-, Erdgas- und Geothermie-Industrie die volle Leistungsfähigkeit unseres Teststandes im professionellen Maßstab zur Verfügung stellen“, ergänzte Professor Oppelt.