Nationale Statuskonferenz zur untertägigen Wärmespeicherung an der TU Clausthal

Rund 90 Expertinnen und Experten diskutieren aktuelle Forschungsergebnisse auf dem EnergieCampus Goslar

Im Rahmen des Fachprogramms „GEO:N - Geoforschung für Nachhaltigkeit“ des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt fand auf Einladung des Projektträgers Jülich und des Drilling Simulator Celle (DSC) der Technischen Universität (TU) Clausthal die nationale Statuskonferenz im Themenschwerpunkt „Thermische Energiespeicherung in Aquiferen (ATES)“ auf dem EnergieCampus Goslar statt. Mit ihren rund 90 Teilnehmenden markierte sie den Abschluss des rund dreijährigen Projektverbundes und bot ein Forum für den weiteren wissenschaftlichen Austausch und die Vernetzung.

Zukunftsthema saisonale Wärmespeicherung

Im Fokus der zweitägigen Konferenz stand die saisonale Speicherung von Wärme und Kälte in Grundwasserleitern als eine Schlüsseltechnologie für die weitere Umsetzung der Wärmewende in Deutschland. ATES-Systeme ermöglichen es, erneuerbare thermische Energie mit hoher Effizienz, großer Speicherkapazität und vergleichsweise geringen Betriebskosten sowie ökologischem Fußabdruck nutzbar zu machen. Sie bieten u.a. Optionen für eine Wärmeversorgung städtischer Quartiere, auch unter Nutzung der Potenziale der Zwischenspeicherung industrieller Abwärme sowie zur Nachnutzung stillgelegter Bergwerke oder Tiefbohrungen.

In den insgesamt 10 Projekten des Verbundes wurden sowohl technische und geowissenschaftliche Aspekte als auch systemische Fragestellungen zur Integration dieser Systeme in bestehende Wärmeinfrastrukturen behandelt, wie z.B.

  • thermohydraulische und geochemischen Prozesse in Aquiferen
  • Modellierung der Systemintegration und Skalierung
  • Praxisbeispielen aus verschiedenen deutschen Regionen
  • Konzepte für ATES an kontaminierten oder bergbaulich geprägten Standorten

Die TU Clausthal war über Arbeitsgruppen am DSC und mit weiteren Forschungspartnern über das interdisziplinäre Verbundprojekt „GeoTES - Möglichkeiten und Grenzen thermischer Energiespeicherung in tiefen Aquiferen (Georeservoiren) im Rahmen der ‚Wärmewende 2030‘“ beteiligt. Ziel des Projekts ist es, am Beispiel einer konkreten Lagerstätte im Raum Hannover/Burgwedel ein allgemeingültiges mathematisches Modell eines optimierten ober- und untertägigen Wärmesystems und dessen Einbindung in die lokalen Wärme- und Stromnetze zu entwickeln, dass auch auf andere Standorte übertragen werden kann.

Festlicher Rahmen und 250. Jubiläum

Die ATES-Statuskonferenz fand im Rahmen der Festwoche der TU Clausthal anlässlich ihres 250-jährigen Bestehens statt. Den feierlichen Höhepunkt bildete die Abendveranstaltung im Casino des Weltkulturerbes Rammelsberg, welche Raum für persönliche Gespräche, fachlichen Austausch und die weitere Vernetzung in besonderer Atmosphäre bot.

 

Weitere Informationen:

Dr. Jens-Peter Springmann
E-Mail: jpspringmann@tu-clausthal.de

GeoTES-Verbundprojekt:
https://www.geotes.de

 

 

 

 

Rund 90 Teilnehmer:innen versammelten sich zum ATES-Abschlusskonferenz auf dem EnergieCampus Goslar. (c) TU Clausthal

Prof. Leonhard Ganzer berichtet über das von der TU Clausthal koordinierte Verbundprojekt "GeoTES". (c) TU Clausthal

Rund 90 Teilnehmer:innen versammelten sich zum ATES-Abschlusskonferenz auf dem EnergieCampus Goslar. (c) TU Clausthal